Burg Himeji: Faszinierende Geschichte und Tipps für Ihren Besuch
Die Burg Himeji ist eine der größten Burgen Japans. Als eingetragenes UNESCO-Weltkulturerbe und nationaler Schatz Japans ist diese in der Stadt Himeji liegende Burg voller Geschichten des feudalen Japans. Erfahren Sie mehr über die Attraktionen der „Burg des weißen Reihers“ und wie Sie Ihren Besuch bestmöglich gestalten können.
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Burg Himeji: Ein Pflichtbesuch in Japan
Die Burg Himeji ist eine der berühmtesten Burgen Japans und repräsentiert auf spektakuläre Weise den Höhepunkt der japanischen Burgenarchitektur und -technik. Die Burg, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe und nationalem Kulturschatz Japans erklärt wurde, ist aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit einem majestätischen, seine Flügel ausbreitenden Vogel auch als „Burg des weißen Reihers“ bekannt.
Die Burg Himeji bezaubert ihre Besucher mit ihrem perlweißen Aussehen, den verwinkelten Wegen und einer detailreichen Innenausstattung. Himeji ist nicht bloß schön, sondern auch historisch bedeutsam und birgt Geschichten von Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte hier gelebt haben.
Dieser Artikel stellt die beeindruckende Burg vor und gibt einen Überblick zu Höhepunkten und Tipps, wie Sie Ihren Besuch auf der Burg von Himeji am besten genießen können.
Die Geschichte der Burg Himeji
Ein Blick auf Burg Himeji des Bizen Maru Vorhofs
Der Bau der Burg Himeji wurde von Ikeda Terumasa (1565–1613) beauftragt, ein Feudalherr (Daimyō), der das Burggelände ausweiten ließ. Durch dieses ehrgeizige Unterfangen, das 1601 begann und um 1609 endete, veränderte sich das Aussehen der Burg u.a. durch die Aufstockung des Hauptturms. Dies machte die Burg Himeji zu einer uneinnehmbaren Festung mit einer für die damalige Zeit revolutionären Kriegsführung und Verteidigungstechnologie, die jedem Feind standhalten konnte.
Die Anfänge der Burg Himeji reichen jedoch weit früher zurück, als der Daimyō Akamatsu Norimura um 1333 eine vorläufige Festung strategisch günstig an der Stelle erbauen ließ, an der heute die Burg Himeji steht: auf der Spitze des Hügels Himeyama.
Die obigen Dachziegel zeigen das Schmetterlingszeichen von Ikeda Terumasa, dem Daimyō, der die Burg Himeji zur symbolträchtigen Erscheinung von heute gemacht hat.
Bemerkenswerterweise wurde die Burg Himeji nie gestürmt oder schwerer beschädigt. Die bis heute erhaltenen Bauwerke, wie der Hauptturm (Tenshu-kaku) und der westliche Vorhof (Nishi no Maru), vermitteln durch ihre architektonischen Details wertvolle Erkenntnisse zum Leben in der Zeit des feudalen Japans. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Herrscher der Burg Himeji, darunter auch japanische Geschichtenschreiber wie die Tokugawa-Familie. Details zu den Burgherren verbleiben bis heute in der Burg; ein Ort, auf dem sich diese betrachten lassen, sind die Dachziegeln (siehe obiges Bild).
Mit Beginn der Meiji-Restaurierung (1868–1889) endete die militärische und politische Rolle von Himeji; die Burg jedoch blieb erhalten. 1993 wurde die Burg Himeji aufgrund ihres außergewöhnlich gut erhaltenen Zustandes offiziell als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Die Burg Himeji zählt bis heute zu den wertvollsten historischen Kulturgütern Japans und ist bei inländischen wie bei internationalen Reisenden beliebt. Spezielle Veranstaltungen finden regelmäßig auf dem Gelände statt, darüber hinaus wird die Burg für Film- und Fernsehaufnahmen genutzt.
Obwohl die Burg nie schwer beschädigt wurde, fanden aufgrund ihres Alters in den 1930er und Mitte der 2000er Jahre umfassende Restaurierungs- und Wartungsarbeiten statt. Womöglich können Sie bei Ihrem Besuch einige der laufenden Restaurierungsarbeiten beobachten, die für den Erhalt ihres guten Zustandes unerlässlich sind.
Entdecken Sie die Burg Himeji mit einem englischsprachigen Reiseführer!
Die Wege, die zum Hauptturm führen, wurden verwinkelt und kurvenreich angelegt, um ein Eindringen zu erschweren. Auf der rechten Seite befinden sich Schlupflöcher für Scharf- und Bogenschützen.
Ist die Burg Himeji bereits von außen atemberaubend, so sollten Sie unbedingt das innere Gelände besichtigen. Die Burg ist mit vielen Details gespickt, die sich nur aus der Nähe betrachten lassen. Auf dem Burggelände und im Inneren des Haupt- und Westhofes gibt es an allen interessanten Punkten Beschilderungen in englischer und japanischer Sprache. Da es jedoch so viel zu sehen gibt, empfiehlt sich ein englischsprachiger Reiseleiter als Begleitung, um die Vorteile Ihres Besuchs voll auszuschöpfen.
Die Burg Himeji bietet Führungen in englischer Sprache an, die von VEGA, der Volunteer Guide Association der Burg durchgeführt werden. Die Reiseleiter halten sich in der Nähe des Burgeinganges auf, sodass Sie beim Erwerb der Eintrittskarte das Personal nach Führungen fragen können. Ein VEGA-Mitglied wird Sie gern durch die Burg führen, sofern zu dem Zeitpunkt jemand zur Verfügung steht. Sollten Sie einen Reiseführer im Voraus buchen wollen, können Sie diesen auf I-Guide reservieren.
Elegant dekorierte Fenster am Hishi no Mon (Tor der Wasserkastanie) der Burg Himeji. Kunstvolle Fenster wie diese finden sich äußerst selten in Burgen.
Ihr englischsprachiger Burgführer wird Sie gerne auf Einzelheiten der Burg hinweisen, wie auf die mit Schießscharten versehenen Festungsmauern zur Verteidigung, und auf die seltenen und prächtig verzierten Fenster der Burg. Jeder Winkel der Burg und des Burggeländes steckt voller Überraschungen. Ihr Reiseleiter begleitet Sie auf Schritt und Tritt, um Ihnen die Geschichte und die vielen interessanten Aspekte der Burg zu erläutern.
Die Reiseleiter freuen sich, ihre Sachkunde historischer Fakten, Informationen über architektonische Details und weniger bekannte und überraschende Fakten zur Burg mit Ihnen teilen zu dürfen. Der Reiseführer bietet Kontexte und Erzählungen zur Burg, die Sie sonst nirgendwo hören werden. Sollten Sie sich also ein umfassenderes, intensiveres Erlebnis während der Besichtigung der Burg wünschen, sollten Sie nicht zögern, an einer Führung teilzunehmen. Eine Führung dauert etwa zwei Stunden; die Länge der Tour lässt sich jedoch bequem nach Ihren Wünschen anpassen. Lassen Sie sich also grnügend Zeit für die Tour.
Tipps für den Besuch der Burg Himeji
Eine Wand mit Waffenständern im Hauptturm der Burg Himeji
Das Gelände der Burg Himeji ist äußerst weitläufig und auch im Burginneren gibt es so viel zu sehen, dass man einzelne Bereiche der Burg leicht übersieht. Um Überforderung vorzubeugen, kann es hilfreich sein, sich während des Besuches auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren, um so das Bestmögliche aus Ihrer Zeit herauszuholen.
Ein Blick auf das Shachihoko (Verzierung auf den Dachfirsten) aus dem obersten Stockwerk des Hauptturms. Ein Schachihoko ist ein Fabelwesen, halb Karpfen, halb Tiger, das die Burg vor Bränden schützen soll.
Das Besteigen des Hauptturm lohnt sich! Um nach oben zu gelangen, müssten einige steile Treppen erklommen und mit niedrigen Decken Vorlieb genommen werden, aber der Aufstieg ist den Muskelkater wert. Der Blick von der Turmspitze ist atemberaubend, und obwohl sich die Landschaft heute drastisch von der der Edo-Periode (1603–1867), ist die Vorstellung doch faszinierend, was Soldaten und Wachen einst gesehen haben mussten, als sie Wache hielten. Von dort aus lassen sich auch die Dächer und Verzierungen der Burg Himeji aus der Nähe betrachten, wie das oben abgebildete Shachihoko.
Besichtigen Sie unbedingt auch das Innere des westlichen Vorhofs!
Ein weiteres Muss ist der Besuch des westlichen Vorhofs (Nishi no Maru): Der westliche Vorhof ist gleich links vom Hauptturm gelegen und sein Besuch im Eintrittspreis inbegriffen. Allerdings muss hierfür hinter dem Eingang eine andere Route genommen werden, weshalb diese insbesondere beim ersten Besuch leicht zu übersehen ist.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Himeji Convention & Visitors Bureau
Dieser Teil der Burg war als Wohnviertel in Friedenszeiten ausschließlich Frauen vorbehalten und während der Edo-Zeit die Heimat der berühmten Prinzessin Sen. Im Inneren der Burg sind historische Artefakte und Repliken ausgestellt, die einen Eindruck vom Leben der Damen im feudalen Japan vermitteln.
Ein Blick auf die Burg Himeji vom westlichen Vorhof
Sicher ist jeder Winkel der Burg anmutig und die Burg Himeji daher leicht als Foto einzufangen, dennoch gibt es ein paar empfehlenswerte Winkel und Flecken für Fotos. Zum Beispiel ist der westliche Vorhof ein ausgezeichneter Ort, um den perfekten Winkel der Burg einzufangen.
Eine weitere Empfehlung ist der Bizen Maru Vorhof, direkt vor den Kiefern, die Ihnen ermöglichen, die Burg mit etwas Grün abzulichten. Die Burg Himeji bietet zu jeder Zeit ein erhabenes Bild, bringen Sie also zu ihrem Besuch unbedingt eine Kamera mit!
Die Umgebung der Burg Himeji
Ein Foto von Otemae Dori und der Burg Himeji, aufgenommen vom Bahnhof Himeji. Die große Straße führt direkt bis zur Burg und ist fußgängerfreundlich.
Das ursprüngliche Gelände der Burg Himeji und ihre kreisförmigen Gräben erstreckten sich bis zur heutigen JR Station Himeji.
Heute gibt es hier einige große Hauptstraßen mit vielen Einkaufsmöglichkeiten: Otemae Dori, die zentral von der Haltestelle zur Burg führt, und Miyuki Dori und Omizo Dori, zwei überdachte Einkaufsstraßen, die parallel zu Otemae Dori laufen. Diese drei Hauptstraßen sind gespickt mit charmanten Geschäften, lokalen Restaurants und unterhaltsamen Izakaya (Kneipen), die sich perfekt dazu eignen, den Nachmittag oder Abend nach Ihrem Besuch auf der Burg ausklingen zu lassen.
Gleich in der Nähe der Burg finden sich eine Handvoll weiterer Sehenswürdigkeiten, wie dem Koko-en, ein traditioneller japanischer Garten, der auf dem historischen Gelände errichtet wurde, auf dem einst Samurai residierten, und der Zoo der Stadt Himeji. Das Himeji City Museum of Art ist ebenfalls in der Nähe. Genau gegenüber der Burg gibt es eine Reihe von Geschäften, die Snacks und Souvenirs verkaufen; ideal für alle, die ein Andenken mitnehmen möchten.
Wie gelangt man zur Burg Himeji?
Blick auf die Burg Himeji und ihren Eingang ausgehend von Otemae Dori
Die Burg Himeji ist einfach zu erreichen; sie ist etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß oder eine kurze Busfahrt vom Bahnhof Himeji entfernt, der über Shinkansen und Bahnlinien gut angebunden ist.
Diejenigen, die den Shinkansen von Kyoto aus nehmen, können in einer 40-minütigen Fahrt den Zug vom Bahnhof Kyoto zum Bahnhof Himeji nehmen. Von Osaka aus nehmen Sie den Shinkansen vom Bahnhof Shin-Osaka bis zum Bahnhof Himeji. Die Fahrt dauert nur etwa 30 Minuten. Achten Sie jedoch darauf, dass der Shinkansen den Bahnhof in Himeji auch wirklich anfährt, da dies vom Fahr- und Zeitplan des Zuges abhängt.
Wenn Sie nicht mit dem Shinkansen anreisen, empfehlen wir, den JR Special Rapid Service Zug zu nehmen, der in etwa einer Stunde von Osaka, von Kyoto ausgehend rund anderthalb Stunden, an der Station Himeji ankommt.
Erleben Sie die Magie der Burg Himeji!
Die Burg Himeji aus dem Palast von San no Maru Goten (3. und äußerster die Hauptburg umgebender Vorhof)
Die Burg Himeji zeigt den Höhepunkt der japanischen Burgtechnik und Innovation, von den weißen Mauern bis hin zu den verwinkelten, labyrinthartigen Wegen und der detailreichen Architektur. Die Burg des weißen Reihers zieht jeden in ihren Bann, der sie besucht, ganz gleich, ob es der erste oder der zehnte Besuch ist.
Darüber hinaus finden auf der Burg Himeji regelmäßig besondere Veranstaltungen und Ausstellungen statt, wie zum Beispiel die nächtliche Kirschblüte im Frühling und das Mondfest im frühen Herbst, sodass man den Zauber dieser besonderen Burg zu jeder Zeit erleben kann.
Die Burg Himeji feiert 2023 ihr 30-jähriges Jubiläum seit ihrer Anerkennung als Weltkulturerbe. In diesem Jahr finden besondere Jubiläumsveranstaltungen statt, unter anderem die Öffnung von Bereichen, die für Besucher in der Regel geschlossen bleiben. Besuchen Sie die Burg unbedingt bei dieser Gelegenheit!
*Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen entsprechen dem Zeitpunkt, zu dem er verfasst wurde. Beachten Sie, dass sich nach der Veröffentlichung dieses Artikels Änderungen zu Waren, Dienstleistungen und Preisen ergeben haben können. Bitte wenden Sie sich vor dem Besuch an die Burg-Anlage oder die im Artikel genannten Einrichtungen.
